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Queen.Gesang

161111-2

Also mir sind all' die ganzen Lieder von "Queen" irgendwie zu sehr nach Reißbrett, zu geplant, zu gebaut, zu stromlinienförmig,

zu vordergründig, zu perfekt, und auch beim zweiten Hören offenbaren die nichts Neues.

Aber eigentlich geht es mir mit allen Songs so, die auf Sendern gespielt werden,

bei denen es heißt: "Da wo die Drum-Computer bumpern".

Und die MIDI-Klaviere bombastieren. "Pfo! Oaga Saund, Oida." – Ja.Ja. Klangrausch ohne Tiefgang.

Volle langweilige Empfindungs-Vermittlung.

Seltsam ausdruckslos.

Niederdigitalisiert.

Niederkomprimiert.

Niedergeglättet.

Oasch.

Plastik.

Künstlich. Artifiziell. Instant-Gefühl.

Da geht's schon g a n z anders zu – bei:

"Retro-Rock", "Pink Floyd", den "Doors", den "Beatles" und "Stones", den "Kinks", den "Who" und "Deep Purple" und "Steppenwolf",

den "Stooges", "Vanilla Fudge" und "Free", "Led Zeppelin" und "Jimi Hendrix Experience", "Santana", "Neil Young and Crazy Horse",

"Cream", "CCR" und und und ...

Diiieee spielen Musik, "Queen" machen sie.

Bei dem Weg:

Nichts gegen "Brighton Rock" und die dauerpräsente "Böhmische Rhapsodie".

Aber irgendwie ist das soo großartig seelenlos.

Aber doch hohe Schauspielkunst.

Und daher – nicht echt, sondern gespieltes Empfinden.

Gut gespielt, gutes Repertoire, Herr Bulgara aus Sansibar.

Totgehört.

Wie das Lied "Tears in Heaven" von Eric Clapton.

Bei dem man ständig mit e c h t e m Gefühl überbordet wird.

Das ist auch nicht gesund oder erheiternd.

Hier, in diesen Fällen, die beide Scheiße sind, sind alle Kehrseiten der Medaille Mist,

und auf Dauer, also schon beim zweiten Mal hören, nicht mehr auszuhalten.

Wie also soll man singen?

Ganz einfach –

Mit einer Empfindung für das Lied, die Empathie auslöst.

Aber bitte so, daß die unnötig epochale ein-malige Gesangs-Version für die Tonträger-Aufnahme, nicht hundert-mal im suiziden

Werk-Rausch, bis zur totalen Selbstaufgabe, bei Live-Konzerten selbst-zerstörerisch wiedergegeben werden muß.

Das heißt: Ich sing's bei der Aufnahme so unangestrengt wie möglich, zerbrechlich, rebellisch, expressiv und doch cool.

Aber die Emotion während des Liedes möglicherweise sinnvoll steigernd.

"sehnsuchtsvoll & dreckig" ©

marion wallner – Und daas alles jederzeit –

genau s o – Im Vollrausch, im Halbschlaf, auf der Wiese, auf der Bühne...

Nicht wie: Joe Cocker & Rod Stewart, die alle Lieder gleich singen.

Klingt alles mit demselben Ausdruck wie "With a little help from my Friends"

und "Sailing", oder die vertonten Telephonbücher von Sheffield oder Edinburgh.

Es sollte interpretiert werden wie von: Leonard Cohen, Marianne Faithfull, Iggy Pop, Lou Reed, Eric Burdon, David Bowie, Jim Morisson, Nico, Ian Astbury, Tim Buckley, Lee Hazlewood, Peter Hammill, Adele oder Chet Baker. Echt. Wahr.

Jedes Lied mit persönlicher Note und DOCH facettenreich. Na Bravo. Das wird schön.